Südafrika: Projekte für erneuerbare Energien
Die Situation in Südafrika
Südafrika hat in Bezug auf seine Klima- und Energiesituation mit vielen Problemen zu kämpfen. Es gibt aber auch zahlreiche Chancen.
Die Problemseite:
- In Südafrika werden etwa 85 Prozent der Elektrizität des Landes in Kohlekraftwerken erzeugt. Trotz Umweltbedenken wird Kohle auch in den nächsten zehn Jahren den größten Teil der südafrikanischen Stromversorgung ausmachen, obwohl der Anteil der erneuerbaren Energien schnell wachsen wird. Südafrika ist weltweit der 14. größte Emittent von Treibhausgasen.
- Immer wieder kommt es zu großen Stromausfällen. Dies schränkt das Leben der Menschen ein und beeinträchtigt die wirtschaftliche Produktivität des Landes.
- Die Energiekosten steigen von Jahr zu Jahr. Seit 2009 sind die Kosten sehr stark gestiegen, insgesamt um rund 300 %. Im Jahr 2023 werden die Standardtarife von Eskom im Durchschnitt um 18,65% steigen. Es wird davon ausgegangen, dass die Stromtarife von 0,06 Euro/kWh auf 0,190 Euro/kWh auf einem niedrigen Niveau bis zu 0,276 Euro/kWh auf einem hohen Niveau steigen werden.
- Die Finanzierung von erneuerbaren Energien durch Bankkredite ist sehr schwierig und teuer.
Auf der anderen Seite gibt es viele Chancen für den Sektor der erneuerbaren Energien und für den nationalen Klimaschutz.
- Das Solarpotenzial Südafrikas ist eines der größten der Welt. Mit mehr als 2.500 Sonnenstunden pro Jahr und einer durchschnittlichen Globalstrahlung von 2.100 kWh/m2 pro Jahr ist die Stromerzeugung mit Solarenergie in Südafrika sehr effektiv. Die tägliche Sonneneinstrahlung liegt zwischen 4,5 und 6,5 kWh/m2. Sie nimmt mit zunehmender Entfernung von der Küste stetig zu und ist in den Provinzen Nordkap und Nordwest am höchsten. Die Gebiete mit hoher Solarsteinstrahlung sind nur dünn besiedelt.
- Die Preise für den Bau von Solarstromanlagen sinken kontinuierlich.
- Die Kombination aus beiden Faktoren – hohe Einstrahlung und günstige Installationskosten – schafft die Grundlage für wirtschaftlich tragfähige PV-Projekte.
- Aus diesem Grund ist der nationale Markt für die Installation, den Betrieb und die Wartung von Aufdach-Solaranlagen in den letzten Jahren gewachsen. Lokale Solar-PV-Daten deuten auf einen Anstieg der installierten Kapazität um bis zu 110 MW in ganz Südafrika hin. Es wird erwartet, dass der gesamte jährlich verfügbare Markt weiterhin mit dieser Rate bis zu einem Sättigungspunkt von ca. 500 MW pro Jahr wachsen könnte. Dieser Markt könnte bis 2035 eine installierte Gesamtkapazität von 7,5 GW erreichen.
- Es gibt bewährte Miet- oder Leasingmodelle für PV-Anlagen, die wirtschaftlich tragfähig sind und das Problem der Kreditfinanzierung beseitigen.
Wo One Climate World ansetzen will
Insbesondere wollen wir kirchlichen sozialen Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäusern die Nutzung von Solarstromanlagen ermöglichen.
Ein erstes Pilotprojekt wollen wir mit dem South African Council of Churches (SACC) und der Methodist Church of South Africa (MCSA) durchführen.
Die MCSA ist für die Gehörlosenschule in Richmond-Indaleni zuständig. One Climate World möchte hier eine PV-Anlage finanzieren. Ziel ist es, die Schule mit günstigem Solarstrom zu versorgen, damit sie ihre Stromkosten senken kann. Derzeit laufen die technischen und organisatorischen Vorbereitungen.